Kontinuierliche Verbesserung und Kaizen

Sechs Tipps: Der Mindset für kontinuierliche Verbesserung und agile Kaizen

Kaizen und kontinuierlicher Verbesserungsprozess haben einiges gemeinsam. Mit motivierten Mitarbeitern und einem weiterem Denkansatz werden diese Methoden wieder für jedes Unternehmen interessant, denn sie sind ursprünglich „agile“.

Der Mindset

Kaizen Mindset und agile Entwicklung

Gemba Kaizen ist eine japanische Lebens- und Arbeitsphilosophie, in deren Zentrum das Streben nach ständiger Verbesserung steht. Gemba Kaizen ist dabei weniger eine konkrete Methode, als viel mehr eine allgemeines Denkweise, die alle Mitarbeiter verinnerlichen und bei ihren Aktivitäten verwirklichen sollen. Masaaki Imai, der in seinem Buch „Kaizen“ diese Denkweise in Deutschland besonders bekannt machte, beschreibt es so:

Die Botschaft von Kaizen heißt, es soll kein Tag ohne irgendeine Verbesserung im Unternehmen vergehen.

Masaaki Imai

Ursprünglich war Kaizen sinnbildlich für den Vorsprung japanischer Automobilkonzerne, die schlank arbeiteten: „Lean“.  Verbesserungen sind vor allem solche, die Verschwendung vermeiden. Ein Fehler muss immer sofort behoben werden, Werkzeuge allen zugänglich sein. Immer wieder erwähnte Prinzipien sind

  • Jetzt etwas ändern
  • Kleine Dinge ändern
  • Widerstände überwinden

Agile Methoden wurden etwa zur gleichen Zeit in der Informationstechnologie diskutiert. Gedanklich ist Kaizen nahe an „agile“ und möchte Ressourcen schonen:

  • Weniger Menschen
  • Weniger Raum
  • Weniger Kosten

KVP

Die Definition des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses klingt ebenfalls ähnlich – stetige Verbesserungen in kleinen Schritten ist das Ziel. 

Kaizen ist allerdings eine Unternehmensphilosophie, während kontinuierliche Verbesserung (KVP) aus dem Qualitätsmanagement entstanden ist, und einen Prozess für Teamarbeit bezeichnet. In der Regel wird mehr als ein Ziel verfolgt: Beispielsweise höhere Kundenzufriedenheit, Kostensenkung, Qualitätssicherung, und Schnelligkeit Ziele.

So gut diese Konzepte sind, durch neue Erkenntnisse zur Gruppendynamik und mit neuer Software wird deren Effektivität deutlich erhöht. Im folgenden haben wir sechs Maßnahmen erarbeitet, die heute ohne Probleme realisiert werden können und Kaizen und KVP auf eine neue Stufe heben und die bei der Einführung der Methoden hilfreich sind.

Sechs Verbesserungen

Viele dieser Verbesserungen haben damit zu tun, wie wir miteinander arbeiten.

Kontinuierliche Verbesserung und Kaizen

1, Psychologische Barrieren vermeiden

Wir Menschen sind leicht zu beeinflussen – der Nobelpreisträger Daniel Kahneman zeigt dies mit seinem letzten Buch „Schnelles Denken – langsames Denken“ eindringlich. Wenn wir gesagt bekommen, dass wir nicht innovativ sein müssen. sondern uns nur stetig verbessern sollen, dann machen wir dies. Mit Abstand betrachtet sind aber sowohl Kaizen als auch KVP Methoden, die Ideen erzeugen und umsetzen. Warum also sollten wir diese Prozesse beschränken? Man könnte argumentieren, dass man dies tun muss, um Ziele nicht aus den Augen zu verlieren.

Heute ist wichtig eine Idee überhaupt zu haben. Im zweiten Schritt sollte man überlegen, ob man die Idee verfolgen möchte, oder nicht.

2, Kampagnen verwenden

In den Augen vieler widerspricht „kontinuierlich“ Kampagnen, die nur über einen bestimmten Zeitraum durchgeführt werden. Wir wissen aber aus der Praxis, dass nicht nur im Marketing, sondern auch bei der Suche nach Ideen Kampagnen die besseren Ergebnisse bringen.

Ein Ziel für eine gewisse Zeit (z.B. drei Monate) zu verfolgen erhöht den Fokus und die Kreativität. Im nächsten Vierteljahr kann man sich dann den nächsten Themen widmen.

3, Kollaboration unter Mitarbeitern steuern

Ideen werden meistens durch Überarbeitung zu guten Ideen. Man muss wissen, was es schon gibt, was technisch möglich ist oder was Kunden bevorzugen.

Wolfgang Stroebe und   Bernard A. Nijstad haben nachgewiesen, dass nicht gesteuerte mündliche Kommunikation zu schlechteren Ideen führt, als schriftlicher Austausch. Am einfachsten kann dies über eine Software zum Ideenmanagement erreicht werden.

4, Das kreative Netzwerk aktivieren

Ein gewisser Grad der Offenheit widerspricht wirtschaftlichem Erfolg oder der Vertraulichkeit nicht. Im Gegenteil – die Erfolgsraten offener Innovation sind groß. Es entstehen viele Möglichkeiten daraus, ein Problem von verschiedenen Sichtweisen aus zu eruieren. Sie sollten Ihr Netzwerk aus Lieferanten, Kunden und Experten dazu nutzen.

5, Flexiblere Abläufe zulassen

Kaizen oder KVP werden mit wenig oder mit schlechter IT-Unterstützung durchgeführt. Nach unserer Projekterfahrung und intensiven Recherchen sind wir sicher, dass dadurch viel Potential verschenkt wird.

Übliche Vorgehen wie z.B. Qualitätszirkel sind oftmals starr organisiert. Dadurch kann man nur eine eingeschränkte Zahl von Personen in eine Entscheidungsfindung in sinnvollem Zeitrahmen einbeziehen. Auch wird man dem Prozess der Ideenfindung nicht gerecht. Ideen muss man so schnell wie möglich adressieren können – ansonsten verflüchtigen sie sich. Mit einem Smartphone kann man seine Ideen schnell diktieren oder ein Video drehen.

6, Algorithmen trauen

Menschen vertrauen Experten. Leider vertrauen auch Experten häufig sich. Sie erkennen nicht verlässlich genug, wann sich die Rahmenbedingungen einer Betrachtung ändern und Ihre Expertise somit nicht mehr gültig ist. Aus diesem Grund sind auch einfache Algorithmen statistisch gesehen vielen Experten überlegen (Daniel Kahneman). Solche Algorithmen kann man in jedes Kaizen oder KVP Projekt integrieren um z.B. Projekte verlässlicher zu selektieren.

Diese Ansatzpunkte befreien Kaizen oder den kontinuierlichen Verbesserungsprozess von Ihrem angestaubten Image. Im Grunde sich beide Themen für alle Branchen, nicht nur für die Automobilindustrie interessant.

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