Fünf Gründe: Warum Unternehmen Innovation brauchen!

Es gibt sie immer noch: Unternehmen, die Innovation für Teufelszeug halten. Um zu erklären und zu helfen zeige ich fünf Gründe für Innovation:

  1. Falsch verstanden: Was ist Innovation?
  2. Warum Innovationen wichtig sind!
  3. Innovation als Erfolgsfaktor
  4. Wie viele Unternehmen sterben?   
  5. Innovation ist riskant aber nicht risikoreich

Passagen dieses Artikels stammen aus meinem Buch Deutschland im Innovationsstau: Wie mutige Menschen die Welt verändern

Warum Innovation, Wozu?

1, Falsch verstanden: Was ist Innovation?

Häufig birgt schon der Begriff „Innovation“ Missverständnisse, denn meist sind Erfindungen gemeint. Da steht Deutschland mit der Vielzahl deutscher Patente gut da. 

Aber das Wort Innovation, seit dem 16. Jahrhundert bekannt, leitet sich vom lateinischen „innovationem“ ab und meint nicht die Erfindung, sondern die Erneuerung. International sieht man Innovation als einen Prozess, der bleibende Auswirkungen auf die Gesellschaft hat. 

Innovation geht es nicht darum möglichst viele Patente zu erzeugen, sondern die Welt zu verändern. Im Kleinen wie im Großen.

Warum Innovationen wichtig sind!

Unternehmen brauchen Innovation, weil die Welt sich ständig ändert und Produkte früher oder später irrelevant werden. Typischerweise verläuft der Lebenszyklus jedes Produkts das erfolgreich ist so, dass es von einer begehrten Seltenheit zur „Commodity“ wird. Zu etwas was jeder hat und haben kann. Dies mündet in den meisten Fällen darin, dass es nicht mehr nachgefragt wird.

Deutsche Manager verstehen zu selten, dass Innovation die finanziell erfolgreichste Strategie ist und widmen sich lieber Sparplänen. Wenn dies alle Unternehmen eines Landes machen dann leidet die Wirtschaft eines Landes. 

Innovation ist sich mit beängstigender Geschwindigkeit zu bewegen

Bill Gates

Dramatischen Entwicklungen bringen immer Umwälzungen mit sich. Die Digitalisierung erlebt gerade einen Boom.  Firmen können nun leicht weltweit Kunden akquirieren, Kunden weltweit einkaufen, Maschinen beobachten Menschen und werden überwacht. Klassische Geschäftsmodelle, egal in welcher Branche, stehen auf dem Prüfstand. Digitale Modelle gewinnen.

Heute haben wir uns daran gewöhnt, dass Asiaten nicht nur den Geschäftsalltag, sondern zunehmend auch die europäische Freizeit prägen. Songs aus Süd-Korea, Kleidung aus Vietnam, Handys aus China und Autos aus Japan. Der Einfluss der BRIC-Staaten Brasilien, Russland und Indien dürfte bald ähnliche Bedeutung gewinnen und Afrika als der Kontinent mit der größten prognostizierten Bevölkerungsentwicklung wird ebenfalls seine Rolle suchen. Die Globalisierung ist noch nicht vorbei, sie hat gerade erst begonnen. 

Entwicklung braucht auch Wissenschaft: In vielen Entwicklungs- und Schwellenländern explodiert die Anzahl von Wissenschaftlern. Weltweit gab es 2013 fast acht Millionen Forscher. Heute stellt China bereits ein Fünftel aller Wissenschaftler, vor den USA und die UNESCO prognostiziert, dass dank schlechterer Bezahlung westlicher Forscher der Anteil der chinesischen Forscher noch steigt. Die höchste Dichte kluger Köpfe findet sich in Israel, vor Korea und Japan. Über acht Tausend Menschen von einer Million forschen dort beruflich. Innovationen werden noch schneller entstehen und Produkte noch schneller auf der Müllhalde landen. 

Eine weitere Entwicklung klopft in Deutschland mit Macht an die Tür, um in die Trilogie wichtiger Entwicklungen aufgenommen zu werden. Nach­haltigkeit, Umweltschutz, Artenschutz, Energiewende, Wärmedämmung, Plastik in Weltmeeren, klimaneutrale Produktion.

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Innovation als Erfolgsfaktor

Weltweit gibt es immer wieder kometengleiche Aufstiege zu bewundern, die in Deutschland eine eher seltene Erscheinung sind. 

Allen voran nötigen uns amerikanische Softwareriesen Respekt ab. Apple, Amazon, Facebook und Google alleine sind zusammen ein Vielfaches aller DAX-Konzerne wert. Dazu kommen alte Giganten wie IBM, Microsoft oder Oracle sowie alte und neue Tech-Stars wie Netflix, Uber oder eBay. Noch nicht mitgezählt sind Unicorns, die eine Milliarde oder mehr wert sind. 

Sie sollten von ihren Wettbewerbern lernen, sie aber nicht kopieren. Wenn sie kopieren, dann werden sie sterben.

Jack Ma, Gründer von Alibaba

Auch asiatische Tech-Unternehmen wie Alibaba gehören in diese Kategorie – das Unternehmen gilt als Chinas „Amazon“ und war zeitweise noch mehr wert als der amerikanische Konkurrent. Nicht schlecht für ein Unternehmen, das hauptsächlich in China tätig ist. 

Unternehmen, die in diese Sphären aufsteigen verfolgen Innovationsstrategien. Keine Firma wird allein durch Optimierung bestehender Produkte und Abläufe so erfolgreich. Groß ist die Verwunderung von Alphabet-Chef und Google Gründer Larry Page über die Zaghaftigkeit vieler traditioneller Firmen, die nur das machen, was sie immer schon gemacht haben.

Wie viele Unternehmen sterben?

Das Massensterben der Unternehmen findet kaum Beachtung. Nur dann schafft es der Tot eines Unternehmens in die Öffentlichkeit, wenn viele Arbeitsplätze verloren gehen könnten.

Dabei ist es völlig normal, dass Unternehmen auf- oder absteigen. Zu Beispiel aus dem DAX. Viele der Gründungsmitglieder dieses Index gibt es nicht mehr: Bayerische Hypotheken- und Wechselbank, Bayerische Vereinsbank, Degussa, Dresdner Bank, Deutsche Babcock, Feldmühle Nobel, Hoechst, Karstadt, Kaufhof, Mannesmann, Nixdorf, Schering, Thyssen, Veba und Viag. 

Gleiches gilt international: Während dies geschrieben wird ist General Electric der letzte verbliebene der ersten zwölf Werte des 1896 gegründeten Dow Jones Industrial Average. Im Index Standard & Poor’s verbleiben Unternehmen heute durchschnittlich 25 Jahre mit stark sinkender Tendenz.  

Ihr Unternehmen stirbt, wenn sie nur das machen wo sie die Antwort bereits kennen

Jeff Bezos

Auch im Mittelstand findet sich dieses Phänomen wieder. So machte Loewe jahrelang durch hochwertige Fernseher auf sich aufmerksam, aber bei der hohen Innovationsgeschwindigkeit asiatischer Konkurrenten konnte das Traditionsunternehmen nicht mithalten. Schlecker ist ein gutes Beispiel dafür, dass allein das Senken von Kosten nicht ausreicht, um am Markt zu bestehen. 

Es ist ein Mythos, dass Firmen automatisch wachsen – es gibt keine Garantie für dauerhaften Erfolg. Jim Mackey und Liisa Valikangas beschreiben in „The Myth of Unbounded Growth“ den typischen Werdegang: Die Unternehmen verlieren substantiell an Bedeutung, werden verkauft oder terminiert. 

Innovation ist riskant aber nicht risikoreich

Innovationen bergen Risiken. Jedes Projekt, alles was sie tun hat auch Risiken. Aber sich nicht zu bewegen ist auch riskant: Sie könnten Bluthochdruck bekommen oder zunehmen.

Genauso ist es in Unternehmen. An bisherigen Produkten, Prozessen und Geschäftsmodellen festzuhalten kann eine Weile gut gehen um dann im Kollaps eines Unternehmens zu enden.

Deshalb sollte man das Risiko einer Innovation managen. Zum Beispiel indem sie diese zunächst benennen und bewerten. Dies kann bereits dazu führen, dass sie Gegenmaßnahmen finden, die das Risiko reduzieren. Allerdings sollte man daraus keine Wissenschaft machen, denn zum einen wird dies schnell so aufwendig wie eine gute Szenarioanalyse und es gibt andere Möglichkeiten.

Setzen Sie ihre besten Leute auf die größten Chance an, nicht auf die größten Probleme

Jim Collins

Eine Grundregel ist, nicht alles Pulver auf einmal zu verschießen. Jim, Collins (der mit dem Buch „Good to Great“ Weltruhm erlangte) schlägt vor so lange kleiner Experimente zu versuchen (Bullets) bis man sich sicher ist, was funktioniert. Dann wird in großen Stil investiert (Cannon Ball). In der Literatur finden sich jede Menge Möglichkeiten solcher Tests wie zum Beispiel Business Modell Testing oder Lean Startup.

Sie sollten das Begrenzen von Risiken allerdings nicht verwechseln mit Resilienz, die darauf abzielt, dass Unternehmen „externe Shocks“ gut verkraften.

Artikelreihe zu Innovation: Das Warum, Strategien und Arten der Innovation sowie die Umsetzung. Ergänzt um Mythen und Zitate/Sprüche.

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