Wie findet man gute Ideen? Ausführliche Anleitung!

Über Kreativität und Kreativitätstechniken wird viel geredet und geschrieben. Die wenigsten Beiträge basieren auf wissenschaftlichen Fakten und fundierten Erfahrungen. Für gute Ideen brauchen Sie vor allem eines: Sich selbst.

Ob eine Geschäftsidee für Unternehmen, Ideen für die Selbständigkeit in einem Start-Up oder für zu Hause suchen, sie durchlaufen immer ähnliche Abläufe. Zunächst finden Sie eine Idee, aus Zufall oder bei der Suche, dann bewerten sie diese und setzen eine der Ideen schließlich um.

Aber auf diesem Weg lauern jede Menge Fallstricke, wie zum Beispiel die Annahme, dass sie nur weiterlesen brauchen, um eine gut Idee zu finden.

Dieser Artikel ist für Sie, wenn Sie wissen wollen was Sie tun müssen, um immer wieder gute Ideen zu bekommen.

Wir findet man eine Idee?

Viele Menschen denken, es sei das Beste in einer Gruppe nach Ideen zu suchen. Viele Köpfe = viele Ideen. Dem ist nicht so, wie wir in dem Artikel „Vergessen Sie Brainstorming: Welche Methoden Gruppen kreativ werden lassen!“ zu Brainstorming beschreiben.

Der Autopilot

Bis heute weiß die Menschheit nicht genau, wie unser Gehirn kreativ ist – wir wissen nicht genau, wie Menschen Ideen bekommen. Es gibt dazu einige aktuelle Forschungsvorhaben, aber noch sind wir auf Beobachtungen angewiesen.

Psychologen haben folgendes beobachtet:

Unser Gehirn verfügt über ein großes Areal das kontinuierlich arbeitet, viele Daten verarbeiten kann, eine große Speicherkapazität hat und das macht, was es will. Der Nobelpreisträger Daniel Kahneman nennt es das System 1, den Autopiloten.

Im Gegensatz dazu ist unser Pilot (das System 2), den wir beeinflussen können, ein hoffnungslos langsames System.

Wenn der Autopilot genügend Freiraum hat und nicht durch den Piloten gezügelt wird, arbeitet er fleißig. Unter günstigen Umständen fängt er an zu kombinieren, um ein Problem zu lösen oder eine Idee hervorzubringen.

Ideen werden von unserem Autopiloten gefunden!

Aber nur wenn der Pilot es zulässt bekommen wir etwas vom Autopiloten mit. Daran hapert es meistens: Heute befinden sich die meisten Menschen permanent in einem „übertrainierten Bereich“, da sie zu stark belastet sind und die Erholungsphasen unzureichend sind. Wenn Sie gestresst oder müde sind, dann ist meistens Ihr Pilot aktiv, neue Ideen dringen nicht zu Ihnen durch.

Kein Stress: Nehmen Sie sich Zeit

Sind wir entspannt, dann kann sich das Gehirn auf Suche begeben und Wissen kombinieren.

Die meisten Menschen haben viele Ideen, wenn sie Regeltätigkeiten (oder automatisierten Tätigkeiten) nachgehen. Tätigkeiten, bei denen sie nicht nachdenken müssen.

Und das geht bei jedem Menschen anders, der eine geht joggen, die nächste setzt sich in die Sonne, manche mähen den Rasen oder duschen.

Entspannen und Ideen finden
Entspannen und Ideen finden

Sportliche Betätigung hilft – etwa Joggen oder Joga. Auch Alkohol hilft – es wurde nachgewiesen, das repräsentative Gruppen unter geringem Alkoholeinfluss mehr Ideen haben.

„Es ist sinnlos zu sagen, dass man keine gute Idee hat. Sie müssen bereits sein und schnell reagieren können, wenn diese kommt. Auch wenn es ein Jahr dauert!“

Brian Eno

Steve Jobs hielt viele Meetings während eines Spaziergangs ab. In seiner Biografie beschreibt Jobs, dass diese Spaziergänge sein wahrer Ideenmotor waren.

Deutschland im Innovationsstau

Mehr dazu finden Sie in unserem Buch über Innovation in Deutschland!

Jeder Mensch findet in anderen Situationen seine besten Ideen. Finden Sie heraus, was Ihnen am besten hilft, und bauen Sie dies in Ihren Alltag ein. Und sei es, den verschneiten Rasen zu mähen, wenn Sie dringend ein Geschenk für Weihnachten suchen.

Offen sein, Haltung zeigen

Es geht um die persönliche Haltung. Es geht darum offen zu sein für eine Idee, für eigene Einfälle oder die Idee anderer. Es geht darum, Träume in Realität umsetzen zu wollen und keine Grenzen zu sehen. Es geht auch um Neugierde, darum alles ausprobieren zu wollen.

Es geht um die Haltung eines Vierjährigen. Und genau diese haben sich die meisten von uns während der Schule, der Ausbildung und im Beruf gründlich abtrainiert.

Die meisten Kreativen haben sich Mittel und Wege zurechtgelegt, schnell in eine solche Haltung zu finden. Wie der Werbetexter Peter Breuer, der Buchen wie Birken anmalt um in Schwung zu kommen.

Geheimnis gute Idee
Geheimnis guter Idee, Foto: Peter Breuer

Er sagt: „Die persönliche Haltung, die man sich dazu antrainieren sollte, ist das Denken eines Künstlers, der seine Umwelt in jedem einzelnen Moment gestalten will.“

Unserem Geist zu vertrauen ist ein Abenteuer – man weiß nie, was dabei herauskommt.

Ideen wahrnehmen und zulassen

Die Geburt von Ideen ist kein linearer Prozess, sondern der Zufall spielt eine große Rolle. Ideen können auf den ersten Blick abstrus erscheinen, aber letztlich das Bindeglied zu einer großen Innovation sein.

Ideen wahrnehmen

Einfach kreativ zu sein erfordert manchmal nicht mehr als scharfe Wahrnehmung:

Deutschen Wein gibt es schon seit römischen Zeiten. Irgendwann fing man an, Spindelpressen zu nutzen, statt die Weintrauben mit den Füßen zu pressen. Um Zeit zu sparen, wurde mittels einer Welle eine Platte auf den Wein gedrückt.

Erst um 1440 kam ein Mainzer auf die Idee, diese Maschine auch für anderes zu nutzen.

Gutenberg erfand Handgießinstrumente, mit denen sich zum ersten Mal bewegliche Lettern rasch und passgenau in großen Mengen herstellen ließen. Mit einer Spindelpresse aus dem Weinbau drückte Gutenberg dann seine Druckplatten auf Papier.

Zufall zulassen

Vor allem Im Geschäftsleben begegnet man dem Zufall nicht gerne, denn er verunsichert. Man kann sich auf den Zufall nicht verlassen. Dabei kann es sehr inspirierend sein, dem Zufall eine Chance zu geben.

Der Zufall kann zu einem Glücksfall werden.

Eine Geschichte des Zufalls dürfte wohlbekannt sein: 1895, im Alter von 50 Jahren untersuchte ein Professor der Physik in Würzburg Phänomene, die bei der Leitung von elektrischem Strom durch Gase unter niedrigem Druck entstehen. Dazu legte er sehr hohe Spannungen an eine mit Edelgasen gefüllte Röhre an. Zwischen den elektrischen Polen entstand ein leuchtender Strahl.

Kreative Ideen
Gedankenblitz für kreative Ideen, Foto: Ytimg.com

Wenig später machte er in seinem Labor eine bemerkenswerte Beobachtung: Einige Meter von der Entladungsröhre entfernt befand sich ein speziell beschichtetes Papier. Waren die Röhren eingeschaltet, begann es zu leuchten. Das Papier schimmerte auch dann noch, wenn die Entladungsröhre mit dicker schwarzer Pappe umschlossen war, es wurde von einer unbekannten Art von Strahlung zum Leuchten gebracht.

Wilhelm Conrad Röntgen nannte sie „X-Strahlen“, ein Name, der sich im Englischen bis heute hält: X-Rays. Mit ihnen konnte man durch Körper sehen und Knochen betrachten. Röntgen genoss in Deutschland bald großen Ruhm und 1901 wurde der erste Nobelpreis für Physik an ihn verliehen. Zufälle müssen auch bemerkt werden – hätte sich Röntgen nur auf seine Röhren fokussiert, hätte die X-Strahlen wohl ein anderer entdeckt.

Der Zufall ist die Basis für das englische Kunstwort „Serendipity“. Seit einigen Jahren findet man es überall. Angeblich entstand es, weil der Engländer Walpole Mitte des 18. Jahrhunderts beim Lesen des persischen Märchens „Die drei Prinzen des Serendip“ feststellte, dass die Herren immer wieder zufällige Entdeckungen machten.

Keine Beschränkung

Viele Menschen beschränken sich selbst und vergeben damit einen großen Spielraum für neue Ideen.

Denken Sie frei und vermeiden Sie Beeinflussungen und Verzerrungen („Bias“). Es ist nachgewiesen, dass wir uns leicht selbst manipulieren. Wenn Sie gerade intensiv über etwas nachgedacht haben, dann wird dies Ihre Gedanken leiten (Priming). Wenn Ihnen jemand Vorgaben macht, dann ebenso (Anchoring).

Gehen Sie im Zweifel davon aus, dass Sie unter gewissem Einfluss stehen und versuchen Sie zu finden und abzuschütteln.

Frei kombinieren

Besser ist es wohl zu sagen: Kombinationen zulassen.

Das moderne Management hat eigene Begrifflichkeiten für diesen Ansatz kreiert: „Out of the box“ oder „Querdenken“.

Viele Manager fordern es von ihren Mitarbeitern ein und sind in den allermeisten Fällen selbst gar nicht in der Lage, dies zu tun. Oder noch schlimmer, das eingeforderte Querdenken ist gar nicht erwünscht. Jemand, der anders denkt, tanzt aus der Reihe oder hat eine Idee, die der Manager selbst gerne gehabt hätte.

Es erfordert also Mut, seine Ideen auch zu präsentieren und durchzusetzen. Vor allem Frauen und Gründerinnen sei frei nach Demokrit gesagt: “Mut steht am Anfang des Handelns, Glück am Ende.“

Ideen behalten

Falls Sie zufällig einen „Gedankenblitz“ haben, dann sollten Sie diesen notieren. So schnell Ideen kommen, so schnell gehen diese auch wieder.

Sie müssen eine Idee sofort notieren. Oft ist sie sonst weg. Dabei hilft ein Notizbuch oder ein Smartphone mit einer entsprechenden App.

Wann ist eine Idee gut?

Selten ist die erste Idee bereits eine gute. Der Nobelpreisträger Linus Paulings wusste dies:

„Der beste Weg eine gute Idee zu haben ist es, viele Ideen zu haben“

Linus Pauling

Ideen entwickeln: Die gute Idee wird besser

Eine Idee hat immer nur ein Mensch. Es sei denn, mehrere Menschen kommen zeitgleich auf die selbe Idee.

Aber in Teams können wir Ideen besprechen und neue Inspiration gewinnen! Es gibt eine Menge Kreativitätstechniken für Gruppen. Sie können diese nutzen, um vorhandene Ideen zu prüfen:

Motivationsspruch LeBron
Wikipedia Foto edited under CC License

Lesen Sie hier, wie Sie Ideen im Team verbessern:

Es kommt darauf an, neue Sichtweisen einzunehmen, um eigenes Wissen besser werten oder in anderem Kontext wirken zu sehen, weiß der Psychologe Thomas Ward.

Je heterogener das Team ist, desto mehr unterschiedliche Perspektiven können sie berücksichtigen.

Deshalb ist es wichtig, im Unternehmen Freiräume für Querköpfe zu schaffen, eher in kleinen Teams zu arbeiten, die Veränderungsbereitschaft der Mitarbeiter zu wecken und zu experimentieren.

In Diskussionen können Sie Mitstreiter finden, die Ihnen dabei helfen. Wenn sich Ihre Idee dabei verändert ist dies hilfreich, denn schließlich haben Sie Interesse daran eine gute Idee einzuführen, die bei anderen Menschen ankommt – es sei denn Sie sind Künstler oder Querkopf.

6, Entscheidungen treffen: Die Auswahl

Wenn sie viele Ideen haben, dann können sie die Beste auswählen. Besonders Bedenkenträger sollten verstehen, dass man zunächst Ideen sammeln sollte.

Bei der Frage, welches die beste Idee ist scheiden sich regelmäßig die Geister und es dauert lange, bis eine Idee ausgewählt wird. In den meisten Fällen sollten Sie sich gut überlegen, ob Sie diesen Aufwand treiben wollen.

Geschäftsideen für ein Start-Up oder für die Selbständigkeit können mit den beschriebenen Vorgehen geschärft werden, denn gerade hier ist es wichtig, das Richtige zu tun. Wie der Managementpabst Peter Drucker schon sagte ist es weitaus wichtiger das Richtige zu tun, als Dinge richtig zu tun.

Ich werfe zuerst den Pfeil und male dann einen Kreis darum
Foto: Sven Mandel

Für Ideen in Unternehmen ist die Bewertung der Ideen meistens unerlässlich um „grünes Licht“ und Budget zu erhalten. Entweder klagen Unternehmen darüber, dass es zu wenige Ideen gibt, oder sie sehen sich einer Flut von Ideen ausgesetzt, die zu viel des Guten ist. Und an dieser Stelle tritt häufig der große Stillstand ein, denn die Umsetzung vieler Ideen wird als unbezwingbares Problem gesehen. Dann lässt man es lieber ganz.

Die Lösungsansätze sind denkbar einfach: Objektiviert auswählen, welche Geschäftsideen wirklich sinnstiftend sind, oder viele Menschen abstimmen lassen. Welches das richtige Vorgehen ist, bleibt Abwägungssache.

Objektivierte Bewertung

Für jede Möglichkeit, die in Betracht gezogen wird, sollten die gleichen Bewertungskriterien gelten – das geht am besten, wenn die Grundlage eine prägnante schriftliche Beschreibung der Idee ist. Die Betonung liegt auf kurz und prägnant, denn in einer kurzen Darstellung, die sich auf das Wesentliche konzentrieren muss, wird schnell deutlich, wie ausgereift die Idee ist.

Die Bewertung sollte anhand einer für alle Vorschläge gültigen Punkteskala vorgenommen werden und letztendlich darf der kritische Blick nicht fehlen, damit die Kriterien mit den Unternehmenszielen übereinstimmen:

  • Kunden: Wie charakterisieren sich die Kunden und welche Bedürfnisse haben diese?
  • Marktchance: Warum hat der Vorschlag gerade jetzt Chancen? Wie groß ist das Marktpotenzial?
  • Lösung: Wie sieht die Lösung und das dazugehörige Geschäftsmodell aus? Und wie soll es vermarktet werden?
  • Team: Gibt es ein Team mit den erforderlichen Fähigkeiten, das an dem Vorschlag arbeiten kann? Oder kann ein Team extern aufgebaut werden?
  • Vorteil: Welche Konkurrenzangebote gibt es bereits auf dem Markt und wie unterscheidet sich die Lösung gegenüber diesen Angeboten?
  • Ergebnisse: Welcher Marktanteil des obigen Marktpotentials kann erreicht werden? Wie hoch ist schätzungsweise das finanzielle Ergebnis für die ersten drei Jahre?

Diese Methode ist eine von vielen und nennt sich CO*STAR, sie wird gerne von Silicon Valley-Urgesteinen eingesetzt.

Mehr Informationen dazu finden Sie in unserer Checkliste über Ideenmanagement:

Start-Ups, Gründer oder Gründerinnen, die dieses Vorgehen wählen sind auch nahe dran am Lean-Start-Up Modell: hier zählt es, möglichst schnell Kunden zu gewinnen um mit diesen arbeiten zu können und weitere lukrative Ideen zu finden.

Die Weisheit der Vielen – Crowdsourcing

Der Wissenschaftler Philip Tetlock belegt in seinem New York Times Bestseller „Superforecasting“ aus 2015 was diejenigen, die wirklich verlässliche Prognosen und damit gute Entscheidungsgrundlagen abgeben, alles tun, um Superforecaster zu sein. Trotz langjähriger Erfahrung misstrauen diese Personen Ihrem Bauchgefühl, sondern recherchieren gründlich und passen bei Neuigkeiten ihre Aussage kontinuierlich in kleinen Schritten an. Die wenigsten Experten gehen so vor, weswegen Philip Tetlock schreibt:

„Der durchschnittliche Experte ist ungefähr so präzise wie ein Darts spielender Schimpanse.“

Crowd Darts Schimpansen
Bild: Katia Fouqet, Jacqueline Stevens, New York Times, 23. Juni 2012

In Langzeitstudien hat er eine einfache Lösung gefunden: viele Menschen treffen bessere Vorhersagen, als Einzelne von uns.

„Einige hundert gewöhnliche Menschen und ein wenig Mathematik können mit Millionenaufwand unterstützte, professionelle Analysten schlagen.“

Anfangen und Umsetzen

Häufig werden die Kriterien noch durch Punkte wie „Umsetzung“ oder „schneller Ertrag“ erweitert, was die Innovationsfähigkeit in vielen Fällen deutlich einschränkt. Dadurch fallen alle Vorschläge durch das Raster, bei denen nicht sofort klar ist, wie die fertige Lösung aussehen könnte. Der Tod vieler guter Ideen.

Anfangen

Die gute Idee an sich ist noch nichts wert. Erst die Umsetzung bringt Erfolg mit sich. Aber viele Menschen trauen sich das nicht und suchen lieber immer weiter nach der besten Idee.

Das Geheimnis voran zu kommen ist anzufangen

The secret of getting ahead is getting started

Mark Twain

Eine Idee muss umgesetzt werden, damit sie etwas bewirkt – egal ob es sich um eine Idee für zu Hause oder eine Geschäftsidee für Unternehmen oder für die Selbständigkeit in einem Start-Up handelt.

Auch abends oder am Wochenende können Sie anfangen. Dazu sollten sie eine Technik finden, die Ihnen hilft umzuschalten. Trennen Sie ihr normales und ihr kreatives Leben.

Dabei helfen Techniken zur Entspannung oder Rituale, die Ihren Kopf „leeren“.

Lassen Sie es fließen

Anstatt lange gute, geniale Ideen zu suchen, sind viele Künstler einfach kreativ. Sie fangen an zu arbeiten, verwerfen, arbeiten weiter und ändern eine Arbeit bis sie fertig ist.

Pablo Picasso war so ein Künstler – es gibt einen Film der zeigt, wie er einen Fisch malt und mit anderen Tieren übermalt, bis er schließlich bei einem Huhn ankommt. Was für Kunst gilt, stimmt auch für die besten Geschäftsideen und geniale Gründungsideen – kreativ ist man überall gleich.

Langes, konzentriertes Arbeiten muss der Innovation nicht abträglich sein. Maßgeblich hierbei ist, dass die Tätigkeit als erfüllend empfunden wird. Der Psychologie-Professor Mihály Csíkszentmihályi beschrieb es folgendermaßen: Das Geheimnis des Glücks ist, das Menschen, wenn sie konzentriert sind und in einer Situation aufgehen alles andere um sich herum vergessen. Im „Flow-Erlebnis“ vergeht die Zeit wie im Flug. Jede Bewegung und jeder Gedanke folgt unausweichlich dem vorherigen.

In den Flow zu kommen ist einfach und doch schwer. Csíkszentmihályi beschreibt es etwas abstrakt als ein Gleichgewicht von fordernden Aufgaben und den vorhandenen Fähigkeiten.

Fehler machen

„Fail often to succeed sooner“: Es gehört mittlerweile zum guten Ton, die Vorzüge einer Kultur des Scheiterns zu preisen.

Deutschland hat damit immer noch Schwierigkeiten. Turbokarrieren werden schon in der Kinderstube geplant. Brüche oder Abweichungen sind da nicht vorgesehen. Wer scheitert, wird aussortiert und darf nicht mehr mitspielen.

Fehler sind aber ein inhärenter Bestandteil des kreativen Prozesses.

Der Engländer J.R.R. Tolkien arbeitete sein Leben lang an den Werken des Silmarillion, einer mythischen Welt, die erst nach seinem Tod veröffentlicht wurde. Mit 45 feierte er seinen ersten Erfolg, doch es sollte weitere 17 Jahre dauern, bis sein Hauptwerk „Herr der Ringe“ auf den Markt gebracht wurde. Der amerikanische Bestsellerautor Jonathan Franzen, der mit seinem dritten Roman „Die Korrekturen“ weltweit berühmt wurde, brauchte zehn Jahre für „Freiheit“, dem Nachfolger seines Hauptwerkes.

Man darf nicht zu schnell aufgeben. Jede Niederlage kann die Chance für einen Neuanfang sein. Man muss damit rechnen, dass der erste Anlauf zu einer Innovation nicht funktioniert.

Scheitern

Deutsche haben Angst zu scheitern.

„In unserer Gesellschaft stellt Scheitern eine Bedrohung des Selbstwertes dar“

Olaf Morgenroth

Amerikaner kennen das Wort Angst in unserer Bedeutung erst, seitdem sie uns kennen – sie sprechen von der „German Angst“. Amerikanische Angst kann man eher mit Beunruhigung übersetzen. Dahinter steckt der Glaube, dass es immer weitergeht. Man kann lernen, Fehler zu machen, das Scheitern positiv zu sehen und sich nicht als Versager abzustempeln.

Scheitern hat mit Versagen nichts zu tun. Partner, Freunde oder Kollegen können uns dabei helfen, uns nicht als Versager zu fühlen. Das sollte bereits in der Kindheit vermittelt werden.

Ich vergleiche dies mit der Anziehungskraft eines schwarzen Loches. Wenn man den richtigen Weg findet gerät man in seinen Bann und findet zur richten Idee.

Kreatives Denken
Kreatives Denken, Foto: NASA

Genießen und Erfolge feiern

„Man muss die Feste feiern, wie sie fallen.“

Deutsches Sprichwort

Viele Menschen schaffen ihr tägliches Arbeitspensum heute knapp, sind nach der Arbeit völlig ermattet. Auch während ihrer Urlaube können sie sich nicht erholen, weil diese von e-Mails und Anrufen unterbrochen werden.

Die Harvard Professorin Teresa Amabile kritisiert die heutige gängige Unternehmenspraxis. Ihrer Überzeugung nach sind viele Arbeitenden der inneren Kündigung nahe. Deshalb empfiehlt sie, Freiräume zu lassen um eigene Erfolge erzielen zu können.

Ihre Forschung ergab, dass Fortschritt der größte Motivator ist. Jeden Tag einen Schritt weiterzukommen und am Ende des Projekts einen großen Erfolg zu feiern, würde Menschen am besten motivieren. Die Produktivität und die  Kreativität seien höher, wenn Menschen intrinsisch motiviert sind, wenn sie glücklich sind, eine positive Wahrnehmung ihres Arbeitsalltags haben und einen Beitrag zur Verbesserung der Arbeitsatmosphäre leisten können.

„Aber Manager verstehen das Fortschritts-Prinzip anscheinend nicht. Nur fünf Prozent der Manager glauben an Fortschritt als Motivationsquelle. Prämien, Anerkennung, Bonuszahlungen oder Beförderungen werden als wichtiger angesehen.“

Teresa Amabile

Sie haben es zumindest in Ihrem Privatleben in der Hand, sich selbst zu belohnen.  Führen Sie ein, was viele Kreative nicht schaffen: Sehen Sie bereits den Abschluss eines Durchlaufs des kreativen Prozesses als Erfolg an.

Schöpferische Zerstörung

Der Hinduismus schätzt die kreative Zerstörung.

Wenn sie ein Werk von sich zerstören, ist das Abschied und Aufbruch. Feiern sie, dass sie den Mut dazu hatten!

Shiva ist der Zerstörer in der „hinduistischen Trinität“. Diese hat drei Aspekte des Göttlichen, schreibt Wikipedia, zusammen mit Brahma, der als Schöpfer gilt, und Vishnu, dem Bewahrer.

Shiva gilt den Gläubigen als die wichtigste Manifestation des Höchsten. Sie steht außerhalb dieser Trinität für Schöpfung und Neubeginn ebenso wie für Erhaltung und Zerstörung. Wenn Shivas Tanz aufhört, dann geht die Welt unter. Aber Shivas Tanz wird immer weitergehen.

Möglicherweise war der Hinduismus Vorbild für Joseph Schumpeter. Die schöpferische Zerstörung erwähnt Schumpeter in seinem Werk „Kapitalismus, Sozialismus und Demokratie“ von 1942. Er schreibt, dass die Eröffnung neuer, fremder oder einheimischer Märkte einem Prozess der industriellen Mutation gleicht, der die alte Struktur zerstört und eine neue schafft.

Schöpferische Zerstoerung
Schöpferische Zerstoerung, Foto: unbekannt

Wie Waldbrände nicht nur zerstören, sondern auch neues Leben mit sich bringen. Die 100 Meter hohen kalifornische Mammutbäume können sich nur dann fortpflanzen, wenn ein Waldbrand Konkurrenten vernichtet und für ihre Zapfen mineralreiche Asche und frisch gedüngten Boden geschaffen hat.

Am Ende des kreativen Prozesses sollten Sie sich fragen, ob Sie wirklich am Ende sind, oder ob das Ende der Anfang ist.

Am Ende wird alles gut! Ist es nicht gut, so ist es noch nicht das Ende!

Oscar Wilde

Genauso wie Shiva, Schumpeter oder Franzen sollten Sie mutig genug sein zu zerstören, wenn es nicht so ist. Wenn Sie im Strudel des falschen schwarzen Lochs gefangen sind, der falschen Galaxie verfallen sind, dann müssen Sie wieder vorne anfangen.

5 Kommentare zu „Wie findet man gute Ideen? Ausführliche Anleitung!“

  1. Neue Ideen haben ? Hier ist eine :
    In neue Technologien einarbeiten zum Beispiel.
    Nano-Technologie ist immer noch weitgehend unbekannt,
    nützt aber jedem und wird aktuell völlig zu Recht von der Bundesregierung (Aktionsplan 2020) gefördert.
    Neben dem Spaß, sich mit den Dingen auseinanderzusetzen,
    lässt sich auch Geld damit verdienen. Meine absolute Empfehlung:
    „Ausprobieren lohnt sich !“

  2. sehr geehrte Damen und herren .
    ich habe größe interessiere mich ihre webset, und habe sehr spannen .
    ich möchten garn eine Idee,haben . wo kann man schnell Geld verdinnen
    wo kann man in africa Bessins machen .
    ich könnten deinen Idee haben .
    wenn es möglichen ist.
    ich möchte gern sagen , entschuldigen meine deutsche noch nicht gut ,sodass,brauche ich auch ihre hilfe ,
    mitfreundlichen größen .
    Mohamed abdulahi

    1. Vielen Dank Mohamed Abdulahi!

      Viele möchten gerne Idee haben, mit denen man viel Geld verdienen kann. In Afrika und auch sonst überall. Leider weiß man selten, ob eine Idee erfolgreich sein wird, bevor man diese erprobt hat.

      Eine Methode dies zu tun ist Lean Startup. Testen sie Ihre Hypothesen zu Vermarktbarkeit und Skalierbarkeit schnell. Eine andere ist, viele Ideen zu haben.

      Mehr dazu finden Sie in unserem e-Book oder anderen Artikel auf unserer Seite!

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